zu der Fragen

Mission




Borg Wir sind die Christen
Stellen sie das Denken ein und ergeben sie sich
Wir werden ihre biologischen und finanziellen Resourcen den unsrigen hinzufügen
Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen
Widerstand ist zwecklos


Mission - heißt das Individuen und ganze Kulturen in unser Kollektiv (Gemeinde) zu assimilieren? Oft läuft es ja genau darauf hinaus. Die Gefahr ist groß, Menschen nicht nur zu Gott einzuladen, sondern ihnen auch "christliche" Traditionen überzustülpen. Aber die Beziehung zu Gott spiegelt sich nicht notwendig in der Kleidung, der Haartracht, den Gewohnheiten, den Festen, den Bräuchen oder der Nahrung wieder. Man kann um ein Feuer tanzen und dabei Geister anbeten, man kann aber auch um das selbe Feuer tanzen vor Freude, daß Jesus zu uns kam um uns zu retten. Man kann vor einem Tannenbaum dem Konsum huldigen oder beten. Der Tanz ums Feuer oder die Bescherung vor dem Tannenbaum haben nicht notwendig etwas mit der vorhandenen oder nicht vorhandenen Beziehung zu Gott zu tun. Zumindest beim Weihnachtsbaum und dem Stall im Schnee ist der Ursprung offensichtlich nicht in Bethlehem zu suchen.

Überhaupt ist "christliche" Kultur erstaunlich eigenständig gegenüber der jüdischen, und das nicht erst nach einem zweitausenjährigen Kampf um Eigenständigkeit. Paulus, der erstmals das Christentum nach Europa brachte (seine Briefe an die neu entstandenen Gemeinden gelten als die ältesten neutestamentlichen Texte), exportierte entgegen vielen Forderungen seiner Glaubensbrüder nicht seine Kultur, sondern nur seinen Glauben:

1Kor 2,2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.

Paulus, selbst ein Pharisäer, also ein Vertreter einer sehr strengen jüdischen Tradition, passte sich den Lebensgewohnheiten und Denkweisen der Menschen an, denen er begegnete.

1Kor 9,20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden - obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne.
1Kor 9,21 Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi -, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne.
1Kor 9,22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.
1Kor 9,23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.


Paulus verrät nicht das Evangelium, indem er sich anpasst. Er würde es verraten, wenn er es an kulturellen Eigenheiten festmachen würde. Er vertraut darauf, daß Gott unter den Menschen wirken wird. So war Mission ursprünglich eine Einladung. Jemanden in der Wüste verdursten zu lassen, obwohl man weiß, wo es Wasser gibt, ist nicht Toleranz, sondern unterlassene Hilfeleistung. Mission ist in diesem Sinne ein Menschenrecht.

Doch in dem Maße, in dem die Beziehung zu Gott einschläft, gewinnen die Traditionen an Bedeutung. Wenn dann noch machtpolitisches Kalkül unter religiösem Vorwand an anderen Völkern vollstreckt wird, wird "Mission" als Anliegen selbst zum Märtyrer.


weitere Themen:

Und die anderen Religionen?
Der ausgesperrte Gott
Die Bibel